Eine Gemeinde geht den eigenen Weg
Wolpertshausen hat das gewisse Etwas. Die Gemeinde ist ein gutes Beispiel fürs funktionierende Dorfleben: rege Vereine, dazu ein Zusammenhalt, der seinesgleichen sucht - und dennoch eine beispielhafte Offenheit neuen Ideen gegenüber. Nicht von ungefähr entsteht in Wolpertshausen der erste "Ökopark" im Süden der Republik: Wohnen, Leben und Arbeiten in unmittelbarer Nachbarschaft - und alles konsequent ökologisch orientiert.
Wolpertshausen will selbständig bleiben
Die "Zielplanung" des Landes Baden-Württemberg sah vor, Wolpertshausen in der Kommunalreform der benachbarten Stadt Ilshofen zuzuschlagen. Dagegen wehrten sich die Wolpertshausener ebenso entschieden wie erfolgreich. Sie wollten selbständig bleiben - mit der Konsequenz, dass die drittgrößte Gemeinde im früheren Kreis Schwäbisch Hall nach der Verwaltungsreform plötzlich die kleinste war. Das schien aber tragbar: Denn das Finanzgeflecht zwischen Gemeinde, Kreis und Land war so gestrickt, dass auch eine kleine Gemeinde ihr leidliches Auskommen hatte, wenn sie keine großen Ansprüche stellte.
Doch das hatte zur Folge, dass Wolpertshausen seine "Grundversorgung", sprich: eine ordentliche Wasser- und Abwasserversorgung, auf die lange Bank schob. Diese überfälligen Aufgaben wurden erst in den neunziger Jahren mit kräftiger Unterstützung des Landes angegangen. Innerhalb eines Jahrzehnts wurden 15 Millionen Mark "vergraben" und damit alle Orte an die neue Sammelkläranlage in Cröffelbach angeschlossen. Angenehmer Nebeneffekt: Die Dörfer werden nach und nach "herausgeputzt", dass es eine Freude ist.