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Rathaus Wolpertshausen

Eine Gemeinde zum Wohlfühlen

Wolpertshausen am Abend

Eine Gemeinde zum Wohlfühlen

Sonnenwolken
Blick auf Wasserturm
Hohenberg im Sommer

Bei uns sind auch "die Hällischen" daheim

Sie heißen "Schwäbisch-Hällisch", doch ihre neue Heimat ist Wolpertshausen. Die Rede ist von den heimlichen vierbeinigen Stars der Expo 2000. Die Rettung des vom Aussterben bedrohten hällischen Schweins durch einige Landwirte um den Agrarwissenschaftler Rudolf Bühler und seine Vermarktung durch die Bäuerliche Erzeugergemeinschaft Schwäbisch Hall gelten als ein Beispiel, wie weltweit auch andere bedrohte Haustierrassen gerettet werden können. Die "Schwarzkopfeten" scheinen sich ihrer Bedeutung bewusst: Zufrieden liegen sie im Hohenloher Freilandmuseum im Schwäbisch Haller Stadtteil Wackershofen auf der Wiese, stecken auch im Demeter-Modellbetrieb Kronsberghof in Sichtweite des Hannoveraner Messe- und Expo-Geländes ihre "Schnuffel" durch die Streben des Gatters.

Entwicklungs-Projekt mit regionaler Bedeutung

Mit der Rettung der schon totgesagten hällischen Landschweine hat Rudolf Bühler in seiner Heimatgemeinde ein "Entwicklungs-Projekt" mit regionaler Vermarktung umgesetzt, wie er es zuvor in Afrika und Asien in anderen Zusammenhängen lehrte und anstieß. Gut verdienende und wohlsituierte Verbraucher waren die ersten Abnehmer. Inzwischen setzt die gehobene Gastronomie ihren Gästen "Das Beste vom schwäbisch- hällischen Landschwein" vor. Das hat selbst Formel-1-Star Michael Schumacher bei seiner Hochzeitsfeier probiert.

Unternehmensgruppe der bäuerlichen Erzeuger

In der Unternehmensgruppe der bäuerlichen Erzeuger mit mehreren hundert Betrieben, meist in der Region Hohenlohe, sind über hundert Leute beschäftigt. Ähnlich, wie sie das hällische Schwein retteten, wollen sie auch das einst in Paris gerühmte „Boeuf de Hohenlohe“ wieder im Markt einführen. Die Haltung der Weiderinder nimmt zu. Dabei hat die Zucht und die Mast des Fleckviehs in Wolpertshausen eine lange Tradition.

Als Finanzrat Moser 1847 im Auftrag des königlich-württembergischen „statistisch-topographischen Bureau“ die Beschreibung des Oberamts Hall notierte, stellte er in Wolpertshausen "fast den größten Viehbestand" und einen lebhaften "Handel mit Mastochsen, fetten Hämmeln und Schmalvieh" fest. Noch heute stehen in vielen Ställen der Landwirte in Wolpertshausen und der Teilgemeinden beachtliche und preisgekrönte Milchviehbestände.

Wirtschaftllicher Druck

Selbst die engagiertesten Bauern können nicht verhindern, dass die heimische Landwirtschaft zunehmend unter wirtschaftlichen Druck gerät: Welternährungsorganisation und Europäische Kommission nehmen auf kleine Familienbetriebe wenig Rücksicht. Möglichst günstige Produktion der Lebensmittel ist angesagt. Mit "Wachsen oder Weichen" reagieren viele Landwirte; inzwischen tritt eine neuen Generation an.

Sie nimmt die Herausforderungen des Weltmarktes an, bringt modernes Management in die traditionsbewussten Bauernhöfe, richtet sich mit kostenbewusster Spezialisierung für einen selbstbewussten Weg in die Zukunft ein. Die Kehrseite der Medaille sind viele stillgelegte oder auslaufende Bauernhöfe - Chance für die Großstadt überdrüssigen Leute, sich nach reiflicher Prüfung zu vergleichsweise günstigen Konditionen eine Immobilie zu sichern und ins "Dorfleben pur" zu stürzen, vielleicht, um den Kindern auf eigenem oder gepachtetem Gelände ein Pony zu halten oder auch "nur", um die Gemeinschaft einer verlässlichen Nachbarschaft zu pflegen.

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